Employer Branding
Es ist eine Herausforderung, passende Mitarbeiter:innen zu finden und langfristig zu binden. Employer Branding hilft Unternehmen, sich im Wettbewerb um Talente zu behaupten. Erfahren Sie anhand von Praxisbeispielen, wie Sie eine starke Arbeitgebermarke aufbauen und wie Ihr Unternehmen konkret davon profitiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Definition: Employer Branding entwickelt und positioniert eine authentische Arbeitgebermarke.
- Wirkung: Nach aussen optimiert es den Rekrutierungsprozess, nach innen stärkt es die Mitarbeiterbindung.
- Vorgehen: Vier Schritte führen zum Ziel. Strategieentwicklung, externe Kommunikation, interne Verankerung und Erfolgsmessung.
- Kern: Die Employer Value Proposition ist das Herzstück der Arbeitgebermarke. Sie zeigt auf, was einen Arbeitgeber einzigartig macht und was er seinen Mitarbeitenden bietet.
- Ziel: Unternehmen ziehen damit passende Fachkräfte an und legen so das Fundament für wirtschaftlichen Erfolg.
Was ist Employer Branding?
Employer Branding ist die strategische Entwicklung und Positionierung einer authentischen Arbeitgebermarke. Dabei werden die besonderen Stärken und Werte eines Unternehmens klar herausgearbeitet. So kann es sich als attraktiver Arbeitgeber von der Konkurrenz abheben.
Unternehmen gewinnen damit passende Talente auf dem Arbeitsmarkt und binden bestehende Mitarbeiter:innen langfristig. Beim Employer Branding kommen Konzepte aus der Markenbildung sowie dem Content Marketing zum Einsatz. Mit dem Ziel eine starke Marke (Employer Brand) aufzubauen.
Nachhaltiges Employer Branding ist also weit mehr als eine neue Marketing-Disziplin für HR-Fachleute. Es ist ein anspruchsvoller Prozess der Identitäts-, Kultur- und Organisationsentwicklung. Der Aufbau der Arbeitgebermarke kann und soll der Organisation im besten Fall:
- eine neue, akzentuierte Richtung für die gesamte Personalstrategie geben,
- strategische Entscheidungen beeinflussen und
- dafür sorgen, dass altbekannte Missstände behoben werden (z. B. in der Unternehmens- oder Führungskultur).
Unterschied zwischen Employer Branding und Personalmarketing
Personalmarketing und Employer Branding haben unterschiedliche Aufgaben und Unterschiede in ihrer Ausrichtung. Personalmarketing setzt operative Rekrutierungsmassnahmen um, um Kandidat:innen anzusprechen und zu gewinnen. Employer Branding hingegen sorgt für den Aufbau und die langfristig positive Wahrnehmung der Arbeitgebermarke. Die Employer Value Proposition (EVP) ist zentral beim Aufbau einer überzeugenden Arbeitgebermarke.
Vorteile von Employer Branding
Employer Branding bringt Unternehmen messbare Vorteile. Der wichtigste: Es sorgt für Aufmerksamkeit und zieht Mitarbeitende an, die zur Unternehmenskultur und den Unternehmenswerten passen. Das senkt nicht nur die Kosten für die Rekrutierung und die Einarbeitung. Sondern es erhöht auch langfristig die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden.
Eine starke Arbeitgebermarke wirkt in zwei Richtungen: nach innen und nach aussen.
Nach aussen optimiert die authentische Marke den gesamten Rekrutierungsprozess:
- Sie erhöht die Anzahl passender Bewerbungen.
- Dadurch sinkt die Absprungrate während des Rekrutierungsprozesses.
Das Ergebnis: HR-Teams können sich auf das Wesentliche konzentrieren – die Auswahl und Integration passender Fachkräfte. Zeitaufwändige Vorauswahlen und teure Nachbesetzungen werden so reduziert.
Nach innen stärkt die authentische Marke die Bindung zum Unternehmen:
- Die Mitarbeitenden wissen von Anfang an, welche Unternehmenskultur sie erwartet, und können sich besser damit identifizieren.
- Die meisten Menschen zeigen mehr Leidenschaft für das, womit sie sich identifizieren können.
Das Ergebnis: Unternehmen profitieren von höherer Produktivität und geringerer Fluktuation. Denn engagierte Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt fühlen, bleiben oft länger und leisten mehr. Und im besten Fall werden sie zu Botschafter:innen des Unternehmens.
In vier Schritten zur Arbeitgebermarke
Der Weg zu einer erfolgreichen Arbeitgebermarke führt über vier Etappen: Strategieentwicklung, externe Kommunikation, interne Verankerung und Erfolgsmessung. So gehen Sie systematisch vor.
1. Employer Branding Strategie entwickeln
Im Zentrum einer erfolgreichen Arbeitgebermarke steht die Employer Value Proposition. Sie definiert das zentrale Nutzenversprechen an aktuelle und zukünftige Mitarbeiter:innen. Die EVP macht deutlich, was das Unternehmen als Arbeitgeber einzigartig macht. Und sie bildet die Basis für alle weiteren Employer Branding Massnahmen.
Wichtig: Eine authentische EVP erfindet keine Marketingversprechen, sondern arbeitet die wirklichen Stärken des Unternehmens heraus. Dafür braucht es einer gründlichen Analyse auf drei Ebenen:
- Organisation: Was zeichnet uns als Arbeitgeber aus?
- Mitarbeitende: Was schätzen unsere Teams besonders?
- Konkurrenz: Was unterscheidet uns vom Wettbewerb?
Auf dieser Basis entwickeln Sie eine Employer Branding Strategie. Diese Strategie legt fest, welche Zielgruppen Sie ansprechen möchten. Sie definiert auch, welche konkreten Ziele Sie erreichen wollen.
2. Die Arbeitgebermarke nach aussen tragen
Da echte Alleinstellungsmerkmale heute selten sind, muss eine starke Arbeitgebermarke aktiv kommuniziert werden. Die EVP ist Teil der Employer Branding Strategie, die durch ein Kreativkonzept zum Leben erweckt werden muss.
Dieses Konzept zeigt, wie Sie Ihr Unternehmen in den Köpfen der Zielgruppen fest verankern. Nutzen Sie dafür starke Bilder und Texte. Dabei gilt: Authentizität schlägt Marketing. Ein gelungenes Beispiel ist die Kampagne «Kispi-Spirit» des Kinderspitals Zürich.
Erfolgreiche externe Kommunikation sorgt für eine einheitliche Candidate Experience und heisst:
- Zielgruppengerechte Ansprache über alle Kanäle hinweg
- Einheitliche Botschaften vom Social-Media-Post bis zum Bewerbungsgespräch
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3. Die Arbeitgebermarke nach innen leben
Eine starke Arbeitgebermarke muss sich im Arbeitsalltag beweisen. Nur wenn Versprechen und Realität übereinstimmen, bleiben Talente langfristig an Bord. Zentrale Elemente einer positiven Employee Experience sind:
- Aktives Talentmanagement: individuelle Entwicklungspläne, Mentoring-Programme, Weiterbildungsangebote
- Moderne Work-Life-Balance: flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten, Sabbaticals
- Wertschätzende Führungskultur: regelmässiges Feedback, offene Kommunikation, transparente Entscheidungen
Besonders wichtig: Der regelmässige Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden. Weg vom klassischen Jahresgespräch, hin zu einem echten Austausch auf Augenhöhe.
Das Ergebnis: Zufriedene Mitarbeitende werden zu überzeugenden Botschafter:innen der Arbeitgebermarke – nach innen wie nach aussen.
4. Erfolge messen und optimieren
Employer Branding ist eine Investition, die sich auszahlen muss. Mit den richtigen Kennzahlen machen Sie Ihre Erfolge messbar und transparent. Definieren Sie deshalb zu Beginn klare KPIs. Nur was gemessen wird, kann auch verbessert werden.
Mögliche Messbereiche sind:
Personalmarketing
- Reichweite und Interaktionen in Social Media
- Besuche auf der Karriereseite
- Reaktionen auf Stelleninserate
Rekrutierung
- Qualität und Quantität der Bewerbungen
- Passgenauigkeit der Kandidat:innen
- Erfolgsquote bei Wunschkandidat:innen
Reputation
- Platzierung in Arbeitgeberrankings
- Bewertungen auf Arbeitgeberplattformen
- Weiterempfehlungsquote durch Mitarbeiter:innen
Praxisbeispiele
Employer Branding funktioniert in jeder Branche – wenn es authentisch ist. Unsere Beispiele kommen aus verschiedenen Branchen: IT, Gesundheitswesen und öffentlicher Verwaltung. Sie zeigen, wie unterschiedlich der Weg zu einer starken Arbeitgebermarke sein kann.
Employer Branding Agentur
Als Employer Branding Agentur helfen wir Ihnen, die passenden Mitarbeiter:innen zu finden und langfristig an Ihr Unternehmen zu binden. Dazu entwickeln wir gemeinsam Ihre Employer Value Proposition, erstellen ein Kreativkonzept und setzen bei Bedarf Massnahmen um. So schälen wir Ihre Einzigartigkeit heraus und positionieren Ihre Marke erfolgreich am Markt.
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Autor
Philipp Metzler ist Mit-Gründer und Partner bei C-Factor. Einst als Journalist gestartet, verfügt er über rund 25 Jahre Erfahrung in der Kommunikationsberatung. Er hat die Entwicklung von der klassischen Kommunikationsagentur mit PR-Fokus zur Spezialistin für Content Marketing, Employer Branding und Projektkommunikation geprägt. Als Leiter Beratung ist er Sparring Partner für Kund:innen, das Beratungsteam sowie das Kreativnetzwerk der Agentur.
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